Von der Habsucht (Sebastian Brant, Narrenschiff, lateinische Ausgabe 1497)

Worum es geht

Beschreibung

Der Holzschnitt » Von der Habsucht« wird dem »Gnad-her-Meister« (aus der Bildinschrift »gnad her« abgeleiteten Notnamen) zugeordnet. Die Illustration war Bestandteil des 1494 in Basel erschienen » Narrenschiffs«, in welchem Sebastian Brant seinen Zeitgenossen einen Spiegel vorhält, um ihnen aus ihrer Einfältigkeit heraus den Weg zur Weisheit im christlichen Sinne zu zeigen. Unter der Narrenkappe kann er moralische, politische und gesellschaftliche Fehler anprangern ohne dafür haftbar gemacht zu werden. Seitliche Ornamentleisten verklammerten Bild und Bildunterschrift mit dem vorangestellten dreizeiligen Motto und dem meist aus 17 Reimpaaren bestehenden satirisch-moralischen Gedicht. Es treten hier zwei Narren, einer mit Tonsur, mit Wanderstöcken in einen Raum und bitten mit den Worten »gnad her« (Verzeihung, der Herr) den zu Tisch sitzenden Narren, der seinen Reichtum zur Schau stellt, um eine Gabe. Der Reiche lehnt ab und hält schützend seine Hände auf den prallen Beutel und die ausgebreiteten Güter. Er denkt nur an sein irdisches Gut und nicht an sein Seelenheil. Aber auch die Bittsteller sind Toren, weil sie einen solchen Menschen um eine Gabe ersuchen.

Text

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