Auf der Flucht (Blatt 8 in: Kurt Pfister, Deutsche Graphiker der Gegenwart)

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Worum es geht

Beschreibung

Die Heilige Familie flüchtet durch eine öde, sturmgepeitschte Landschaft. Mit seiner Reduzierung im Titel »Auf der Flucht«, d.h. ohne den Verweis auf Maria, Joseph und das Kind oder den Zielort Ägypten, wie es sonst bei dieser Szene üblich ist, bringt Alfred Kubin das Thema auf den allgemeingültigen unerträglichen Zustand aller Flüchtenden. Das zerrissene Strichbild ist allen seinen Zeichnungen und den Federlithographien eigen. Schon 1909 hatte er dies in seinem Roman »Die andere Seite« erläutert, in dem sein Alter Ego, ein Zeichner sagt: »Hier versuchte ich unmittelbar neue Formgebilde nach geheimen, mir bewußtgewordenen Rhythmen zu schaffen; sie ringelten, knäulten sich und platzten gegeneinander. Ich ging noch weiter. Ich verzichtete auf alles bis auf den Strich und entwickelte in diesen Monaten ein seltsames Liniensystem. […] ›Psychographik‹ nannte ich dieses Verfahren.« Die Lithographie erschien in Kurt Pfister: Deutsche Graphiker der Gegenwart (Leipzig, Verlag Klinkhardt & Biermann, 1920). Das Buch erschien in einer Auflage von 500 Exemplaren.

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