Der Evangelist Johannes

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Worum es geht

Beschreibung

Die jeweils auf dem Schnitt der Bücher signierten und in der Darstellung des "Matthäus" auch datierten Bilder mit den Inventarnummern L 907, 3449, 3450 und 3451 zeigen die Evangelisten in Halbfigur als inspiriert Schreibende. Personifiziert werden sie durch ihr jeweiliges Symbol: Matthäus - Engel, Markus - Löwe, Lukas - Stier, Johannes - Adler. Zudem sind ihnen Gelehrtenwerkzeuge beigegeben: Federköcher und -messer, Tintenfässchen, sowie Symbole der Vergänglichkeit wie die Sanduhr, ein umgestürzter Leuchter auf dem Tisch des Matthäus, ein stehender mit erloschener Kerze auf dem des Markus. Das Künstlerattribut des Stechzirkels, der aber auch, als Instrument Gottes, des Weltenbaumeisters, das irdische Maß einteilt, findet sich bei Lukas. Pinsel und Palette verweisen bei ihm auf den Maler, der als erster die Madonna porträtierte, das Körbchen mit der Medizinflasche auf seine Bedeutung als Schutzpatron der Ärzte. Vielleicht gehörten die vier Tafeln einst zur Ausstattung eines Kirchenraumes, etwa an der Brüstung einer Kanzel. Wtewael zeigt sich hier als Meister manieristischer Formgebung: Dicht umdrängt von Symbolen und Utensilien füllen die Evangelisten die Bildfläche, vielfältig sind Arme und Hände bewegt. Die Farbigkeit changiert den Grundton Rot im wechselvollen Spiel des Lichts, das die Unruhe im Augenblick der Inspiration verdeutlicht.

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