Worum es geht

Beschreibung

Max Klinger ließ seine Druckgraphik in Form von Mappenwerken erscheinen, in denen die einzelnen Blätter ein gemeinsames Thema haben oder eine Geschichte erzählen (vgl. Inv. Nr. A 1963/2597,2 (KK). Die Umschläge der Mappen tragen Titel und weitere Angaben, das Inhaltsverzeichnis enthält die Titel der einzelnen Blätter. Klinger gab diesen Mappenwerken Opus-Nummern, wie in der Musik üblich; »Eva und die Zukunft« trägt die Nummer III. In dieser Folge von sechs Blättern erzählt Max Klinger die alttestamentarische Geschichte des Sündenfalls auf neue, eigenwillige Weise. Der Künstler stellt Eva in den Vordergrund der Handlungen. Er zeigt sie sinnierend in der Paradieslandschaft und wie sie sich im Spiegel betrachtet, den ihr die Schlange vorhält. Erst auf dem vorletzten Blatt schreitet Adam zur Tat, indem er seine Geliebte auf den Schultern aus dem Paradies hinausträgt. Auf jede Paradiesdarstellung folgt ein Blatt unter dem Titel „Zukunft“, welches das vorangehende kommentiert und deutet. Diese kommentierenden Blätter, welche in ihrer Motivik über die tradierte Sündenfall-Ikonographie hinausgehen, unterbrechen den Erzählstrang. In symbolistischer Manier richten sie sich an das Unterbewusstsein des Betrachters; sie sprechen von Bedrohung, Gewalt und Tod und liefern Klingers pessimistische Interpretation des Sündenfalls. Zwischen 1880 und 1919 erschien der Zyklus »Eva und die Zukunft« in sechs Auflagen. Klinger experimentiert darin mit Radier- und Aquatintatechnik und variiert Größe und Format der einzelnen Blätter. [D.Baumert/HMK]

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