Worum es geht
Die Fotografie »Dan« des deutschen Künstlers Wolfgang Tillmans (*1968) zeigt einen nackten, rotblonden Mann. Die Szenerie ist senkrecht von oben fotografiert, sodass nur der Scheitel, die Schultern und das ausgestreckte rechte Bein, das senkrecht an die Wand gestellt ist, ebenso wie die Rechte des Mannes zu sehen sind. Durch die Perspektive der Fotografie wird ein Wechselspiel aus organischen und anorganischen Formen offengelegt, das sich sowohl in der Fragmentierung des Körpers in geometrischen Formen widerspiegelt, als auch im Gegensatz von Person und Umgebung widerfindet. Kennzeichen von Tillmans Fotografie ist die ausdrucksstarke eigenständige Bildsprache, die klassische Genre auflöst und auf ein Wechselspiel aus Abstraktion und Gegenständlichkeit setzt. Gleichzeitig stellt die Aufnahme Fragen nach Identität und Geschlecht, die für den Künstler neben dem Mut dem eigenen Körper gegenüber stets zentral sind. Darin drückt sich Tillmans eigene Offenheit im Umgang mit seiner Homosexualität und AIDS Erkrankung aus, genauso wie sein Verhältnis zur Fotografie. Mit ihr entwickelt Tillmans Bildstrategien, die der Wahrnehmung der Welt eine neue, menschliche Qualität verleihen sollen.
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