Worum es geht

Beschreibung

Der geschickte Erfinder Daedalus will mit seinem Sohn Ikarus von der Insel Kreta flüchten und fertigt dafür aus Federn und Wachs künstliche Flügel an. »Ich fliege als Erster. Pass nur auf, dass du folgst (...) Denn wenn nahe der Sonne wir (...) fliegen, hat in der Glut keinen Bestand mehr das Wachs« (Ovid ars. II,58-60). Der übermütige Sohn kommt trotz des Vaters Warnung der Sonne zu nahe, stürzt ab und ertrinkt im Meer (Ovid, met. 8,183-235). Das Bild illustriert den Moment, in dem Dädalus seinem Sohn die großen Flügel am Rücken befestigt und nun den Gebrauch erläutert. Der helle jugendliche Körper von Ikarus und zeichnet sich deutlich vor dem dunklen Hintergrund ab. Rechts dahinter steht tiefgebräunt Daedalus, prüft mit seiner Linken den festen Sitz des Brustgurtes und umarmt den Sohn. Dessen androgyne Erscheinung steht frontal im Zentrum; ein gebauschtes blassrotes Tuch ist um den Körper geschlungen. Sein ovales, von langen dunklen Haarlocken gesäumtes Gesicht liegt im Halbschatten. Hört Ikarus des Vaters Ratschläge? Die großen Augen blicken ängstlich ins Weite und lassen das schreckliche Ende des Jünglings erahnen. Die Werkstattarbeit des flämischen Barockmalers Jacob Jordaens entsteht ca. 1650-60, wird 1736 aus der Sammlung des Reichsgrafen von Gotter (1692-1762) für das württembergisch herzogliche Schloss Ludwigsburg erworben und gelangt 1849 in die Stuttgarter Sammlung.

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