Worum es geht

Beschreibung

Die Figur erscheint über der »Europa« im Himmelsbereich des Deckenbildes im Würzburger Treppenhaus (Massimo Gemin und Filippo Pedrocco: Giambattista Tiepolo. I dipinti. Opera completa, Venedig 1993, Nr. 415; Der Himmel auf Erden. Tiepolo in Würzburg, hg. von Peter O. Krückmann, Ausst.-Kat. Würzburg, Residenz [15.2.-19.5.1996], München und New York 1996, Bd. 1, Abb. S. 17, 116). Dort blickt der weißbärtige Gott der Zeit mit Sense und Stundenglas in den Händen auf die Darstellung des Erdteils herab. Im Fresko ist er mehr nach rechts gelagert, was zur Folge hat, dass auch die Sanduhr schräg steht und die Sense etwas waagerechter angeordnet ist. Im Ricordo (Nachzeichnung zur Erinnerung) Giovanni Domenico Tiepolos hingegen ist Chronos aufrechter wiedergegeben. Offenbar ging es bei der Nachzeichnung eher um die Erfassung der Figur an und für sich und weniger um ihre perspektivische Platzierung in der Wölbung der Decke. Mit großer Genauigkeit hat Giovanni Domenico die Schattenpartien des Tuches und auch die Pinselschraffuren des nackten Körpers nachgezeichnet. Gleichmäßig überdecken die Rötellinien Figur und Draperie, zum Teil noch tastend in mehrfachen Strichen nebeneinander. So sind die Konturen des Körpers oft doppelt und dreifach geführt, auch das Tuch links endet stellenweise im Ungewissen. Die Gewandstudie auf der Rückseite der Zeichnung gibt die Kniepartie eines Sitzenden, bedeckt von einem dicken Mantelstoff, wieder. Sie ähnelt der Studie auf der Rückseite der »Musizierenden« (Inv. Nr. C 1472), lässt sich jedoch bisher wie diese mit keinem ausgeführten Werk in Verbindung bringen.

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