Worum es geht

Beschreibung

Gemäß der biblischen Überlieferung wird Christus vor der Kreuzigung von den Schergen des römischen Stadthalters von Jerusalem, Herodes, ausgepeitscht und gedemütigt. Dazu gehört die Krönung mit Dornen - ein Marterwerkzeug der Passion und eine weit verehrte Reliquie im Christentum. Der Bildausschnitt zeigt den blutüberströmten Jesus mit Dornenkrone und Mantel; Blau wird hier als traditionell königliche Farbe verwendet. So wurde er laut Bibel dem Volk vor der Kreuzigung vorgeführt. Anstelle der Episode aus der Passion konzentriert sich der Bildausschnitt auf den Gottessohn als isoliertes Andachtsmotiv: Sein Leidensweg und die dadurch versprochene Erlösung werden zum Ziel der Betrachtung. Das auf Kupfer gemalte Bild gilt seit seiner Ankunft in der Staatsgalerie als Werk des spanischen Renaissance-Malers Vincente de Masip, auch als Juan de Juanes (1507-1579) bekannt. Das Motiv geht auf eine Komposition von Quentin Massys (ca. 1466-1530) zurück, die auf der Iberischen Halbinsel verbreitet war und dort im späten 16. und 17. Jh. als Andachtsbild eine gewisse Nachfolge fand. Andachtsbilder aus der Massys-Werkstatt befinden sich heute etwa in Venedig und Coimbra und waren womöglich frühe Exportstücke. Eine ähnliche Fassung auf Kupfer, mit engerem Bildausschnitt und und weicher verriebenem Farbauftrag, der mit oberitalienischer Tendenz verbunden wird, befindet sich Oldenburg (Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte).

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