Apokalypse: Die Frau, ihr Kind und der Drache

Aus Max Beckmann: »Apokalypse« (vgl. Inv. Nr. A 2008/GVL 1197): Dargestellt ist die Verfolgung des apokalyptischen Weibes, das in der Wüste der Schlange, bzw. dem feuerglühenden Drachen gegenübersteht. Nachdem durch den Erzengel Michael »...ward ausgeworfen der große drache, die alte schlange, die da heißt teufel und satanas, der die ganze welt verführet, und war geworfen auf die erde, und seine engel wurden auch dahin geworfen« folgt oben vermutlich die Illustrierung des daran anschließenden Textes: »Darum freuet euch, ihr himmel, und die darinnen wohnen!« mit den frohlockenden Menschen, getaucht in das gelbe Licht der Sonne. Die tumulthafte Gruppe daneben wäre dann die der gefallenen Engel um Satan, deren »stätte nicht mehr gefunden im himmel« war, d.h. die mit dem Teufel auf die Erde geworfen wurden. Die Gruppe links könnte jedoch im Gegenteil auch als Leidende mit verzweifelt hochgereckten Armen gedeutet werden, die von den Dienern Satans angegriffen werden, so dass dem Heldenmut des apokalyptischen Weibes das Leid gegenübersteht. Die ins Dunkel getauchte Szene am rechten Rand mit der Geburt bezieht sich auf die vorausgehende Textpassage: »Und sie war schwanger, und schrie in kindesnöten, und hatte große qual zur geburt.«