Apokalypse

Statisches Platzhalterbild: Logo der Staatsgalerie in grau auf weißem Hintergrund

Worum es geht

Beschreibung

In den Jahren 1941 bis 1942 schuf Beckmann im Exil in Amsterdam eine Lithographienfolge zur »Offenbarung« des Johannes mit dem Titel »Apokalypse« im Auftrag des Inhabers der Bauerschen Schriftgießerei in Frankfurt a.M., Georg Hartmann. Beckmann fertigte zwischen dem 22.8. und dem 28.12.1941 zunächst 27 Zeichnungen, die heimlich nach Frankfurt gebracht und dort auf Stein umgedruckt wurden. Die Probeabzüge ohne Schrift wurden nach Amsterdam zurückgeschickt, wo sie der Künstler vom 11.4. bis 14.4.1942 mit Aquarellfarben handkolorierte. Dieses »Urexemplar« wurde wiederum nach Frankfurt zurückgesandt und diente dort als Vorlage für die von verschiedenen Zeichnern in der Bauerschen Gießerei ausgeführte farbliche Fassung in Buchform, die 1943 erschien (fünf Exemplare der »offiziellen« Auflage von 24 wurden von Beckmann selbst koloriert). In den Darstellungen reagierte der Künstler nicht unmittelbar auf das Grauen, das ihn umgab, sondern setzte seine persönliche Symbolsprache (etwa mit Kerzen und Fischen) ein. Auch ist er mehrfach in Selbstbildnissen im Geschehen der Apokalypse vertreten und dokumentiert damit sein persönliches Schicksal: Die Arbeit an der »Apokalypse« wird zu Beckmanns eigener Erlösung. Im Jahr 2008 konnten die Freude der Staatsgalerie Stuttgart e.V. ein einzigartiges Konvolut von Lithographien von Max Beckmann zur »Apokalypse« erwerben. Neben dem sog. »Urexemplar«, d.h. den vom Künstler kolorierten Probedrucken, gehörten eine Auflage nicht der nichtkolorierten Blätter dazu sowie ein von einem anderen Zeichner koloriertes (siehe hier) und ein unkoloriertes Exemplar des gedruckten Buches. Auch der originale Bleiguss-Satz der Originalschrifttype »Legende« von F. H. Ernst Schneidler, die für den Text verwendet wurde, war dabei.

Text

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