Führungen für Klassenstufe 5–10

Der leuchtend grüne Noppenboden ist ein auffallendes Charakteristikum der Staatsgalerie Stuttgart, genauso wie die an sich untypische Form eines Museums: Was genau hat sich der schottische Architekt James Stirling beim Entwurf der neuen Staatsgalerie vor 40 Jahren gedacht? Wo fand er Inspiration und wie wurde die neue Staatsgalerie in das Stuttgarter Stadtbild integriert? Kurz und knackig lernen die Schülerinnen und Schüler die besondere Architektur des Landesmuseums kennen.

Kunstwerke aus 800 Jahren machen die große Sammlung der Staatsgalerie aus. Im Fokus der Highlight-Führung für Schülerinnen und Schüler steht die Moderne mit Werken von Kirchner und Nolde bis Lichtenstein, Schlemmer, Beuys, Nam June Paik und Richter.

Die Renaissance, deren Hauptzeit zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert liegt, überwindet das Mittelalter, lässt Motive sowie Werte und Motive der Antike wiederaufleben und besinnt sich auf Optimierung von menschlichen Fähigkeiten. Hauptmerkmale wie die Zentralperspektive sorgen für eine revolutionäre, dreidimensionale Wirkungskraft in den Bildern – wir finden sie in christlichen und antiken Motiven, genauso aber auch anderen Bildgattungen wie Selbstbildnissen, Landschaftsgemälden, Stillleben, Portraits oder Alltagsszenen. Zu bekannten Künstlern zählen Giovanni Bellini, Vittore Carpaccio, Pietro della Vecchia, Bernardo Strozzi und nicht zuletzt Giambattista Tiepolo.

Die Epoche des Barock kann auch als eine Zeit der Gegensätze und Kontraste bezeichnet werden: Adel, Prunk und Lebensgenuss – häufig dargestellt in kraftvollen, satten Farben, überschwänglichen Formen und geschwungene Zierelemente – stehen Armut, Gewalt und Tod gegenüber. Zentrale Motive sind die eigene Vergänglichkeit »Memento mori« und gesellschaftliche Probleme »Vanitas«. Unter den deutschen Gemäldesammlungen vergleichbarer Größe besitzt die Staatsgalerie Stuttgart die meisten italienischen Barockbilder. Besonders hervorzuheben ist Giovanni Paolo Panninis „Roma Antica“, aber auch andere Künstler wie Peter Paul Rubens, David de Heem oder Rembrandt.

Im Klassizismus wird die ausdrucksstarke Wirkung von Farben vernachlässigt, stattdessen steht eine Bildkomposition im Vordergrund, die zu Klarheit, Strenge und Einfachheit tendiert, denn die Bilder sollen vor allem eines: Harmonie und Ruhe ausstrahlen. In der Staatsgalerie sind Werke von Anselm Feuerbach, Johann Heinrich Dannecker, Gottlieb Schick und Philipp Friedrich Hetsch zu sehen.

Die Darstellung des Lichteinfalls und das Einfangen von persönlichen Momentaufnahmen wurden im Impressionismus zur künstlerischen Aufgabe: Natur oder Großstadt, alltägliche Szenen, subjektive und zufällig wirkende Impressionen waren typische Motive dieser Epoche. Auguste Renoir, Claude Monet, Camille Pissarro, Edgar Degas und Edouard Manet zählen zu den bekanntesten Vertretern.

Der Expressionismus ist geprägt von dem Drang nach Veränderung: nicht die natürliche Abbildung stand im Vordergrund, sondern individuelle Eindrücke und Empfindungen. Genauso auch das Experimentieren mit Formen und Farben. Henri Matisse, Emil Nolde, Ernst Ludwig Kirchner, Franz Marc und Wassily Kandinsky haben den Expressionismus geprägt.

Die Kunst nach 1945 ist durch Arbeiten der Internationalen Abstraktion, der Pop-, Land- und Minimal Art repräsentiert. Darunter zählen Werke von Jackson Pollock, Hans Arp, Yves Klein, Mark Rothko und Barnett Newman.

Porträt, Stillleben und Landschaft bilden zentrale Gattungen der Malerei. Die Führungen vermitteln grundlegendes Wissen über ihre jeweils historischen Entwicklungen von der Frührenaissance bis zur Moderne.

Die Genremalerei zeigt Alltagswelten fernab politischer Ereignisse. Bildgegenstand ist die bürgerliche Lebenswelt des Biedermeier, die in einer heiteren, zum Teil ironischen Stimmung dargestellt wird. Zu den bekanntesten Vertretern gehört Carl Spitzweg – von ihm sind einige Werke in der Staatsgalerie zu sehen.

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