Worum es geht
Der Erste Weltkrieg unterbrach bei vielen Schülern von Adolf Hölzel (1853-1934) an der Stuttgarter Akademie die Ausbildungszeit, so auch bei Gottfried Graf. Dennoch arbeitete er in dem Medium weiter, das zu seinem künstlerischen Hauptausdrucksmittel wurde, dem Holzschnitt. Einflüsse des Kubismus hatte er bereits 1913 während eines Frankreichaufenthalts aufgesogen und setzte diese in seinen ganz eigenen Stil um. Die Brutalität der vorliegenden am 22.8.1916 datierten Jagdszene mag der Kriegszeit geschuldet sein, zeigt aber grundsätzlich die Drastik und Vehemenz von Grafs oft kosmisch unterlegter Kunst. Die Zeichnung ist eine erste Vorstudie zu einem Holzschnitt aus dem gleichen Jahr (Norbert Hüll: Gottfried Graf 1881-1938. Maler und Graphiker. Mitglied des Hölzel-Kreises, Sigmaringen 1986, Nr. H 1). In zwei weiteren Blättern klärt der Künstler die endgültige Darstellung genauer (Gottfried Graf 1881-1938. Arbeiten auf Papier, bearbeitet von Werner Paul Heyd und Bert Schlichtenmaier, Ausst.-Kat. Galerie Schlichtenmaier, Grafenau [30.8.-26.9.1987], Nr. 3, 5).
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