Kunst trifft Physik: Der kleinste Kandinsky

Intervention in der Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart in Kooperation mit der Universität Stuttgart

Optisches Mikroskopbild der nanoskaligen »Improvisation 9«

Das Gemälde »Improvisation 9« von Wassily Kandinsky aus dem Jahr 1910 beeindruckt durch seine Farbenvielfalt und seine ästhetische Schönheit. Der Maler experimentierte hierfür mit den inneren Abläufen seines Geistes und versuchte, sie mit Kunsttheorie zu verbinden. Es entstand die Reihe »Improvisation« mit zahlreichen weiteren Gemälden.
An der Universität Stuttgart ist es Dr. Mario Hentschel vom 4. Physikalischen Institut gelungen, das Bild »Improvisation 9« mit seiner Farbenvielfalt auf einer Fläche von nur 180 x 180 μm² (Quadratmikrometer) unterzubringen – kaum größer als die Spitze einer Nadel. Mithilfe sogenannter Ionenstrahl-Lithographie grub er in einem Siliziumwafer winzige Löcher ein. Ihm gelang es so, Kandinskys Bild somit Punkt für Punkt zu reproduzieren. Da die Farben von der Beschaffenheit der Löcher abhängen, eignet sich das Verfahren, die natürliche Erscheinung von Gemälden über viele Jahrzehnte auf kleinster Fläche zu konservieren.

Der kleinste Kandinsky der Welt ist bis 7.1.2024 neben dem Originalgemälde in unserer Sammlung zu sehen.

Tiefergehende Informationen zu dem Projekt finden Sie hier.

Veranstaltungen

Kurzführung zur Mittagszeit
Kandinsky und die Suche des Inneren im Äußeren
mit Hendrik Bündge, Kurator 20. Jahrhundert
Di 14.11. | 12.30 – 13.00 Uhr | 3 €