Worum es geht
Der von 1958 bis zu seinem Tod 2013 in Stuttgart ansässige Fluxus- und Intermedia-Künstler, Verleger, Musiker und politische Aktivist Albrecht/d. spielte in den 1960er und 1970er Jahren eine wichtige Rolle innerhalb der hiesigen alternativen Kunstszene. Er war mit Hanns Sohm gut bekannt und ist entsprechend umfangreich im Archiv Sohm vertreten, u. a. mit sämtlichen Ausgaben seiner »reflection press« und zahlreichen weiteren oft nur hektografierten Underground-Publikationen. Das »Selbstportrait« von 1967 repräsentiert beispielhaft den Objektkünstler, der Albrecht/d. ebenso war. Vier Graupappe-Streifen formen den Kontur eines abstrakten Kopfes; eine mit den Haaren des Künstlers gefüllte, in der Mittelachse herabhängende Wursthülle steht für die Nase Albrecht/d.s und individualisiert das sonst leere Gesicht als authentisches ‚Porträt‘. Die Haarwurst spielt sicherlich auf Dieter Roths Literaturwürste an, doch bleibt der Bezug ambivalent: er ist Hommage und Persiflage in einem. Die Assemblage entstand im Zusammenhang mit einer Südostasienreise, für die der bekennende Buddhist Albrecht/d. seinen Kopf selbst geschoren hatte. [WE]
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