Komposition mit Kopf im Linksprofil (Blatt 11 in: Bauhaus-Drucke. 3te Mappe)

Worum es geht

Beschreibung

Kurt Schwitters, der laut Aussage seines Sohnes aufgefordert wurde, am Bauhaus zu lehren, was er jedoch nie getan hat, war zwischen 1921 und 1925 mehrmals in Weimar und präsentierte beispielsweise einen seiner Dada-Abende am 25.9.1922 im dortigen Hotel Fürstenhof. Anni Albers, die 1922 den Vorkurs am Bauhaus besuchte, erinnerte sich: »Er brachte eine ganz neue Freiheit mit, die unsere Art des Gestaltens durchbrach […]. Er brachte die Realität der Dinge, unnützer Dinge, und gab ihnen respektvoll ein neues Leben, indem er ihnen gestattete, mir ihren eigenen Stimmen zu sprechen, melodisch, rhythmisch, den geheimen Gesetzen der Kunst gehorchend.« Auch in seiner Lithographie, die er der dritten Mappe der »Bauhaus-Drucke. Neue europaeische Graphik« beisteuerte, findet sich die neue Art der Gestaltung, in der die einzelnen Elemente ihre eigene Sprache sprechen: Zentrum ist ein Kopf, dem das Herz bis zum Hals schlägt und an dessen Nase ein kometenartiges Gebilde hängt. Das Gehirn scheint einen Ausweg zu suchen, zum einen mittels einer Leiter über dem fischartigen Auge, zum anderen durch ein Fenster. Die Zusammenstellung ist Schwitters »Merz«-Bildern verwandt, in denen er Collagen aus Zeitungsausschnitten, Reklame, Abfall und anderen Dingen fertigte: Das aufgehängte »Herz« lässt durchaus lautmalerische Assoziationen zu »Merz« und »Scherz« zu.

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