Galoppierender Kavallerist

Otto Dill, an der Münchner Akademie von 1908 bis 1914 Schüler des Tiermalers Heinrich von Zügel (1850-1941), meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst, wurde aber 1916 schon ins Bayerische Kriegsministerium versetzt. 1917 begann er seine Karriere als freischaffender Künstler. Seit den Anfängen entstanden auch zahlreiche Skizzen, in die Tiere miteinbezogen sind, später zählten u.a. Pferderennen, Kutschfahrten und Polospiele zu seinen Motiven und immer wieder Löwen. Stets ging es ihm dabei um die Bewegung der Tiere, wie auch in der Federzeichnung mit einem galoppierenden Kavalleristen zu sehen ist. Die Geschwindigkeit des vorbeipreschenden Paares vermittelt Dill hier mit seinen Federstrichen, die nicht mehr zwischen Landschaft und Pferd unterschieden. 1930 widmete sich der Künstler seinem Lieblingsthema auch in dem Mappenwerk »Pferd und Reiter« in 12 Lithographien, publiziert im Verlag Julius Waldkirch & Cie. in Ludwigshafen. Sie war über die Jahre so begehrt, dass sie 1964 im Verlag Erich Sommer in Grünstadt einen Nachdruck erfuhr wie im Impressum zu lesen ist: »Diese Zweitauflage der Mappe ›Pferd und Reiter‹ erfolgte auf Grund der zahlreichen Nachfragen aus Kreisen der grossen Verehrerschaft des verstorbenen Meisters« (Inv. Nr. A 1964/4214,1-12).