Athena

Anselm Feuerbach absolvierte die Kunstakademie in Düsseldorf und zog 1848 nach München. Aufenthalte 1850 in Antwerpen und von 1851 bis 1854 in Paris, wo er im Atelier von Thomas Couture (1815-1879) arbeitete, der ihn nachhaltig beeinflusste, schlossen sich an. Mit Joseph Victor von Scheffel machte er sich 1855 nach Italien auf und lebte dort, mit Unterbrechungen, bis zu seinem Tod. 1872 wurde er als Professor an die Wiener Akademie berufen, zwischen 1874 und 1880 entstanden Entwürfe zu einem dort geplanten Deckengemälde (Anselm Feuerbach 1829-1880. Gemälde und Zeichnungen, hg. von der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, Ausst.-Kat. Staatliche Kunsthalle Karlsruhe [5.6.-15.8.1976], Karlsruhe 1976, S. 312-313). Die monogrammierte Zeichnung zeigt zwei Studien zur energisch voranschreitenden Göttin Athena, erkenntlich am angedeuteten Helm und dem Brustpanzer. Mit harschen, vehementen Kreidestrichen ist die Figur umrissen, die Weißhöhung setzt »Lichter« auf Gewand und Rüstung. Feuerbach verwendete gerne braunes Papier für seine Zeichnungen (vgl. Inv. Nr. C 5569, C 2001/4663).