Selbstbildnis mit Hand auf der Brust (Plakat zu: Der Sturm, Berlin 1910)

B3DE62614BCFA9268208B89A13E4F11

Worum es geht

Beschreibung

Ein geschundener kahlgeschorener Mann zeigt auf eine Wunde in seinem Brustkorb. Mit dieser Farblithographie machte Oskar Kokoschka 1910 Werbung für die Zeitschrift »Der Sturm« und stellte sein Selbstporträt als Schmerzensmann den darin beförderten Ideen von einer neuen Kunst voran. Am 3.3.1910 war die erste Nummer des »Sturm« erschienen und schnell wurde die Zeitschrift zum wichtigsten Sprachrohr der Avantgarde. Bis 1932 wurden unter der Ägide des Verlegers Herwarth Walden Themen aus Literatur, Musik und Kunst besprochen, bevorzugt solche des Expressionismus. Zum gezeichneten Entwurf für das Plakat schrieb Kokoschka: »Damals zeichnete ich für eine neue Nummer des ›Sturm‹ ein Plakat, ein Selbstbildnis vor rotem Hintergrund, das ich am 26. Januar 1912 für meinen Vortrag ›Das Bewusstsein der Gesichte‹ in einer Veranstaltung des Akademischen Verbandes für Literatur und Musik in Wien abermals mit anderem Aufdruck benützt habe. Das Plakat zeigt mich mit kahlgeschorenem Schädel wie ein Sträfling und mit dem Finger auf eine Wunde meiner Brust zeigend; es war als Vorwurf an die Wiener gerichtet; doch einige Jahre später im Krieg hat mir ein russisches Bajonett richtig an dieser Stelle die Lunge durchstochen« (vgl. Inv. Nr. XXIII H/a 7).

Text

Haben Sie Fragen oder Informationen zu diesem Objekt?

Kontaktieren Sie uns