Der Tod Kaiser Friedrich Barbarossas. Seine Leiche wird aus dem Kalykadnos gezogen

Worum es geht

Beschreibung

Zwei junge, athletische Männer bergen den nackten Körper eines bärtigen Greises aus einem Gewässer. Seine Steifheit und Blässe verraten, dass der Tod bereits eingetreten ist. Die Männer hieven den Leichnam in einen Kahn, den ein Fährmann mit einer Ruderstange zu stabilisieren versucht. Vom Ufer aus bemühen sich drei Kreuzritter um den Toten. Ihre Gesten verraten Überraschung und Erschütterung. Dieses in Rom gemalte Bild schickt Alexander Bruckmann 1831 als Gegenleistung für ein Reisestipendium an seinen Monarchen, König Wilhelm I. von Württemberg. Der junge Künstler will sich als Historienmaler profilieren. Daher wählt er einen Gegenstand, der sowohl einen Bezug zur Geschichte Württembergs als auch zum gesamten deutschen Reich hat, das damals noch in viele Kleinstaaten zersplittert ist. Dargestellt ist der Tod des aus dem Geschlecht der Stauffer stammenden Kaisers Friedrich Barbarossa während seines zweiten Kreuzzugs. Der Siebzigjährige stirbt am 10. Juni 1190 bei einem Badeunfall im Fluss Saleph in Kleinasien. Für seinen Bildtitel wählt der Maler den alten griechichen Namen des Flusses, Kalykadnos. Damit erinnert er den Betrachter daran, dass 1500 Jahre vor Barbarossa bereits Alexander der Große in diesem Fluss gebadet hat. Barbarossa steht als mittelalterliche Symbolfigur für die erhoffte Wiedererlangung politischer Einheit für die deutschen Lande im 19. Jahrhundert.

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