Worum es geht

Beschreibung

Zum Erfolg der Vielfarbendrucke wie auch der reinen Schwarzweißdrucke ( sumizuri-e ›Tuschedruckbilder‹) trugen in der extrem ausdifferenzierten Branche der japanischen Druckkunst mehrere Hände bei: An erster Stelle steht der Verleger, in dessen Händen die finanzielle und ideelle Verantwortung der Unternehmung lag und der auch den Künstler mit einem Entwurf beauftragte. Die Umwandlung von der reinen Zeichnung in einen Holzschnitt - oft mit zahlreichen verschiedenen Farbplatten - lag in den Händen von Plattenschneidern und Druckern, die dennoch ausschließlich in der Frühphase des Vielfarbendrucks und erneut auf späteren Drucken um die Mitte des 19. Jahrhunderts namentlich in Erscheinung treten. Der Entwurf des Künstlers wurde als Vorzeichnung, bei der alle Umrisslinien sorgfältig ausgearbeitet sein mussten, mit der Vorderseite auf den etwa 3 cm dicken Druckstock aus Wildkirschholz geklebt. Der Plattenschneider umschnitt alle Linien und trug die dazwischen liegenden Partien ab, sodass nur die Umrisslinien als Stege stehen blieben, die im Druckverfahren Schwarz drucken sollten. Sollte ein Farbholzschnitt entstehen, erhielt der Künstler sodann Probeabzüge von dieser Grund- oder Konturplatte, auf denen er sein Farbkonzept eintrug: Für jede Farbe musste eine weitere Druckplatte geschnitten werden, bei der nur die entsprechenden Partien in einem Farbton stehen bleiben durften. Dem Drucker schließlich oblag der deckungsgleiche Abzug von mehreren - mitunter sogar über 20 - Farbplatten, der je nach Anzahl der Farbplatten 10 bis 20 Tage in Anspruch nehmen konnte.

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