Fluxfilm. Film No. 4 (Bottoms)

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Worum es geht

Beschreibung

1966 drehte Yoko Ono drei schwarzweiße, stumme Kurzfilme für George Maciunas‘ erste »Fluxfilm«-Anthologie; sie beruhten auf der Wiederholung eines einzigen, minimalistischen Motivs. Onos »Film No. 4 (Bottoms)«, 5 Minuten, 30 Sekunden lang, zählte dazu. Mit einer 16mm-Kamera ließ sie in frontaler Nahaufnahme die sich bewegenden, vermeintlich vorwärts schreitenden nackten Pobacken von sich selbst, ihrer Tochter Kyoko sowie einigen New Yorker Künstlerfreunden filmen, darunter Philip Corner, Ben Patterson, Carolee Schneemann. Sie werden im Vorspann unter »starring« gelistet. An der Kamera: Jeff Perkins und Anthony Cox, Onos zweiter Ehemann. Mag das Sujet auch auf Maciunas‘ anale Konnotation des Namens »Fluxus« (was u. a. ›Darmentleerung‹ meint) anspielen, so verweist es ebenso auf Yoko Onos Grundanliegen, die Würde des Menschen auch über seine ungeschützte, verletzliche Körperlichkeit zur Geltung zu bringen. Die »Bottoms« sind Portraits vom Menschen mit seinem anderen, ›zweiten‹ Gesicht. In London brachte Yoko Ono 1967 eine 80-minütige Langfassung des »Bottoms«-Films mit ca. 200 über Anzeigen und Plakate angeworbenen Darstellern ins Kino; erst nach einer öffentlichkeitswirksamen Protestaktion hatte die Zensur die Vorführung erlaubt.

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