Worum es geht
Die zwölf Lithographien, die Oskar Kokoschka zu seiner wohl 1908 entstandenen Erzählung »Der gefesselte Kolumbus« 1913 schuf, wurden 1916 vom Verlag Fritz Gurlitt in Berlin publiziert. Der Text wurde »von Emil Rudolf Weiß auf Stein geschrieben«. In den Darstellungen verarbeitet der Künstler seine obsessive Liebe zu Alma Mahler zwischen 1912 und 1914, sie sind eine Art meditative Betrachtung des universellen, zeitlosen und ständigen Konflikts zwischen den Geschlechtern. Der Titel des Mappenwerks ist eine Reminiszenz an den amerikanischen Stummfilm »The Coming of Columbus« von 1912, den beide zusammen gesehen hatten. In »Das Paar im Kerzenlicht« reflektiert Kokoschka eine Situation, die das Paar selbst in einem Hotelzimmer erlebt hatte: Durch die offene Balkontür zog der Nebel herein und Alma bat den Künstler, eine Kerze aufzustellen, um die gespenstische Situation noch zu verstärken. Diese traumähnliche Sequenz wusste Kokoschka meisterhaft mit der Lithokreide umzusetzen.
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