Die Kathedrale

Die gotische Kathedrale galt den Expressionisten wie den Dadaisten als Inbegriff der Einheit der Künste. Kurt Schwitters nannte seinen unvollendet gebliebenen Merzbau »KdeE«- Kathedrale des erotischen Elends. Sein zu den wichtigsten Dada-Publikationen gehörendes und »Die Kathedrale« betiteltes Büchlein, das im Verlag Paul Steegemann 1920 in Hamburg erschienen ist, enthält 7 Lithographien. Auch der Umschlag ist eine Lithographie, die am oberen Rand die Bezeichnung »Die Silbergäule« enthält, in deren Reihe die Publikation als Band 41/42 erschienen. Auffallend ist der Verschlussstreifen, der auf der Vorderseite die Aufschrift »Aus sanitären Gründen zugeklebt. Vorsicht: ANTI=Dada« trägt sowie auf der Rückseite »Man weise aufgebrochene Exemplare zurück, K. S. Merz. 1920.« Die Lithographien, in denen der Künstler mit typographischen, fotografischen und konstruktivistischen Elementen spielt, gehören zu den frühesten Merzarbeiten von Schwitters.