Konstruktivistische Komposition mit schwebender Kugel

Der Nürtinger Bildhauer und Maler Fritz Ruoff studierte bis 1933 an der Stuttgarter Kunstgewerbeschule bei Alfred Lörcher (1875-1962). Aus dem abstrakten Expressionismus kommend, wandte sich der Künstler ab den 1960-er Jahren einer konstruktiven Richtung zu, hier versinnbildlicht durch die schwebende monumentale Kugel. Die Schattierungen, die eine minutiöse Schraffur mit dem Bleistift entstehen lässt, zeugen von Ruoffs zeichnerischem Talent. 1977 wurde er Ehrenmitglied der Stuttgart Akademie und deren Direktor, Wolfgang Kermer resümierte damals: »Aus bildhauerischen Anfängen über expressiv gesetzte Zeichen, deren Titel wie ›Apokalypse‹, ›Golgatha‹, ›Menetekel‹, ›Vision‹ allein schon den tiefen Pessimismus eines bis 1960 reichenden, der Malerei gewidmeten Abschnitts deklarieren, ist Fritz Ruoff mehr und mehr zu einer konstruktiv-meditativen Bildwelt, zu - wie man versucht ist zu sagen - sich nur der Andacht des einzelnen erschließenden ›Ikonen‹ gekommen« (Wolfgang Kermer: Ehrenmitglied der Kunstakademie: Fritz Ruoff, in: Stuttgarter Nachrichten, Nr. 150, 4. Juli 1977, S. 12).