Worum es geht

Beschreibung

Die Graien wohnen an der felsigen Küste des arktischen Ozeans. Sie kauern dicht beieinander, wiegen ihre Körper und summen Lieder, während sie das Auge, dass sie gemeinsam besitzen, von Hand zu Hand wandern lassen. Obwohl seine literarische Quelle die Graien als alte Weiber beschreibt, zeigt sie Burne-Jones als Frauen von zeitloser Schönheit. Perseus raubt den Schwestern das perlengroße Auge. Mit ihm kann der Held die weisen Frauen erpressen, ihm den Aufenthaltsort der Meernymphen zu verraten, der zweiten Station seiner Reise. Dieses letzte der vier vollendeten Gemälde des Zyklus wird 1893 fertiggestellt. Burne-Jones zeigt es zuerst im Pariser Salon, wo es auch die französischen Symbolisten sehen können. Edward Burne-Jones (1833–1898) gilt als der bedeutendste Vertreter der zweiten Generation der Präraffaeliten, der einflussreichsten Kunstströmung des Viktorianischen Zeitalters. 1875 erhält er den Auftrag, das Empfangszimmer im Londoner Anwesen des späteren britischen Premierministers Arthur James Balfour (1848–1930) mit einem Wandzyklus auszustatten. Bei der Umsetzung ist er an keine inhaltliche Vorgabe gebunden und wählt als Thema den antiken Perseus-Mythos. Seine literarische Vorlage ist das epische Gedicht »The Earthly Paradise« (»Das irdische Paradies«) von William Morris (1834–1896). Morris ist Textildesigner, Dichter, Romancier, Übersetzer und sozialistischer Aktivist. Als Freund und Geschäftspartner inspiriert er Burne-Jones zu zahlreichen seiner wichtigsten Arbeiten. Das achte Kapitel von »The Earthly Paradise« handelt von den Abenteuern des Halbgottes Perseus, des Sohnes. von Danae und Zeus. Teile des achtteiligen Zyklus bleiben unvollendet. 1971 gelangt er aus New Yorker Privatbesitz in die Staatsgalerie.

Text

Haben Sie Fragen oder Informationen zu diesem Objekt?

Kontaktieren Sie uns