Worum es geht
1933 verlor Willi Baumeister seine Professur an der Frankfurter Städelschule. Politische Verfolgung und ökonomische Schwierigkeiten hindern ihn jedoch nicht am konsequenten Weiterarbeiten. Künstlerisch wandte er sich nun Johann Wolfgang von Goethes Vorstellung von der Form der Urpflanze zu, woraus die Eidos-Bilder (Eidos: Idee) entstehen, in den Gemälden reich an Vielfalt und Farbigkeit, in den Zeichnungen wie hier eher zurückhaltender. Auch weiterhin sind seine Formen organisch, scheinen aber weniger Symbole oder Zeichen zu sein, als Abbilder von einfachen pflanzlichen und tierischen Lebensformen. In den amöbenartigen Gebilden fand Baumeister ein bildnerisches Gleichnis für entstehendes Leben - ein Leben, das sich aus dem dunklen Urgrund mühsam, jedoch unaufhaltsam ausdehnt und ins Licht aufsteigt.
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