Totentanz zu dritt (aus: Captivity)

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Worum es geht

Beschreibung

Fred Uhlman war ab Sommer 1940 sechs Monate auf der Isle of Man interniert. In dieser Zeit schuf er seine Zeichnungsfolge »Captivity« (Gefangenschaft), in der er einen düsteren, symbolischen Blick auf die Zeit, ihre Gräuel auf den Schlachtfeldern und auf das Versagen der Kirche während des Zweiten Weltkriegs warf. Immer wieder jedoch taucht in den Darstellungen ein kleines Mädchen mit einem Luftballon als Hoffnungsträger auf, das hier mit den beiden Skeletten statt eines Totentanzes einen Freudentanz aufführt. Der in Stuttgart geborene Jurist Uhlman musste 1933 nach Paris und später nach London emigrieren. Nur wenige Tage nach seiner Verhaftung wurde seine Tochter Caroline geboren, die er jedoch erst nach der Entlassung zum ersten Mal sehen konnte. Danach war er als Maler und Schriftsteller erfolgreich in Großbritannien tätig. 1960 publizierte er seine Autobiographie »The Making of an Englishman« (deutsch »Erinnerungen eines Stuttgarter Juden«), von der er ein Exemplar mit der Widmung »Der Stadt Stuttgart. Trotz Allem« dem Rathaus in seiner Heimatstadt schenkte.

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