Worum es geht

Beschreibung

Die Madonna sitzt in einer Landschaft, auf ihrem Schoß der nackte Christusknabe. Die Kugel erinnert an die Sphaira als Symbol weltlicher Macht. Der Segensgestus, den er mit der rechten Hand ausführt, ist der des erwachsenen Gottessohnes und Weltenrichters. Auf ihn verweist Johannes der Täufer. Er ist ebenfalls als Kind gezeigt, sein Täuferstab identifiziert ihn als jenen Propheten und ersten Jünger, der Jesus im Erwachsenenalter taufen und als Sohn Gottes enthüllen wird. Auf der Schriftrolle ist in abgeriebenen Lettern »ECCE AGNUS DEI« (»Siehe, das Lamm Gottes«) zu lesen und weist auf die Taten Johannes des Täufers im Erwachsenenalter, der von der Ankunft des Erlösers predigen wird. Dass beide als Kinder zusammen erscheinen, erinnert daran, dass die Mütter der beiden, Maria und Elisabeth, im Abstand von sechs Monaten schwanger wurden und sich einander begegneten, als beide Kinder noch ungeboren waren. Die Komposition geht auf eine späte Komposition des Bologneser Malers Francesco Francia (1477-1517) zurück, die in mehreren Fassungen erhalten ist (so in Columbus, Museum of Art). Er hatte sich unter anderem auf Madonnenbilder im Stil der Florentiner Renaissance spezialisiert. Obwohl kein eigenhändiges Werk von Francia bekannt ist, sind die Wiederholungen in seiner Werkstatt oder seinem direkten Umfeld entstanden. Für die Stuttgarter Version wurde etwa vorgeschlagen, Giacomo (1486-1557), den Sohn Francesco Francias, als Autor zu sehen.

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