Worum es geht

Beschreibung

Das unsignierte Porträt zeigt Aline Gauguin, die Mutter des Künstlers. Das Gemälde entstand ca. 25 Jahre nach ihrem Tod und stellt sie als junges Mädchen dar. Das ernsthaft und melancholisch zugleich dreinblickende Gesicht zeugt von ihrer schweren und einsamen Kindheit. Mit einem leuchtend gelben Fonds im Bildnis zitiert Paul Gauguin den irrealen Goldgrund mittelalterlicher Tafelmalerei. An die Stelle einer Impression tritt nun die kalkulierte symbolistische Überhöhung der Dargestellten - einer Mutter, die der Künstler zärtlich verehrte. Trotz der Anlehnung an alte Goldgrundbilder steht das Porträt unter dem Einfluss des ersten Tahiti-Aufenthalts Gauguins. Die markanten Gesichtszüge Alines erinnern an die der tahitianischen Frauen seiner Gemälde, der blütenähnliche Haarschmuck ähnelt dem der Tahitianerin des 1891 gemalten Porträts »Vahine no te Tiare« (Frau mit Blume). Gauguin ließ in »Die Mutter des Künstlers« seine unterschiedlichen Eindrücke von zwei Kulturen einfließen. Das junge Schulmädchen auf dem Foto, welches er von seiner Mutter besaß und das ihm als Vorlage diente, wurde zu einer exotischen Schönheit.

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