Stilleben mit Gitarre

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Worum es geht

Beschreibung

»Nach seinen Anfängen in den malerisch-leuch­tenden Farbklängen der Münchner Neuen Künst­ler-Vereinigung geht Kanoldt bald zu einer ku­bisch vereinfachten, streng gebauten Malweise über, mit der er um 1920 zu den Mitbegründern der Neuen Sachlichkeit gehört. Das 1926 nach seiner Berufung an die Breslauer Akademie entstandene ›Stillleben mit Gitarre‹ repräsentiert in seinem klaren Aufbau und seiner scharf konturierten Gegenstandsdarstellung eine betont objektive Dingerfassung. Aber die scheinbar emotionslose Faktizität und bannende Präzision der Volumenformen ebenso wie die nahezu klassische Schönheit des Gegeneinanders von kantigen und kurvigen Formen, verbunden mit einer vornehm verhaltenen Farbgebung können nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Dinge in dem kalten, neutralen Licht gleichsam nackt erscheinen. Die untergründig befremdliche Wirkung wird noch durch versteckte Symboldhinweise gesteigert: die Gitarre hat keine Saiten, der Rahmen an der Wand enthält kein Bild, und auf dem Tisch liegt eine leere weiße Spielkarte. So spiegeln diese unauffälligen Gegenstände in ihrem verkapselten Nebeneinander die Erfahrung einer sinnentleerten, beziehungslos gewordenen Realität.« Siehe Katalog Staatsgalerie Stuttgart 20. Jahrhundert, 1984, S. 166.

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