Zwei Männer im Gespräch (zu: Der Arme Vetter)

Worum es geht

Beschreibung

Der Bildhauer Ernst Barlach hinterließ auch ein bedeutendes literarisches Werk, das vom Expressionismus geprägt ist. Sein Drama »Der arme Vetter« entstand zwischen 1911 und 1917. 1918 erstmals publiziert, wurde es 1919 uraufgeführt. Darin geht es um die erfolglose Suche des Menschen nach dem Sinn des Lebens. Die Hauptfigur Hans Iver, der »arme Vetter eines hohen Herrn«, scheitert und nimmt sich am Ende das Leben. Ab 1891 studierte Barlach an der Königlichen Akademie für Bildende Künste in Dresden. 1906 unternahm er eine Russlandreise, während der er zu seinem Stil einfacher, reduzierter Formen fand. Im Jahr darauf machte er Bekanntschaft mit dem Berliner Verleger und Kunsthändler Paul Cassirer, der dem Künstler eine dauerhafte Zusammenarbeit anbot. Er finanzierte nicht nur dessen bildhauerische Tätigkeit, sondern ermöglichte auch die Veröffentlichung seiner Dramen und Druckgraphiken. Die Komposition ist eine Vorzeichnung zur gleichnamigen Lithographie (Friedrich Schult: Ernst Barlach. Werkverzeichnis Band II, Das graphische Werk, Hamburg 1958, Nr. und Abb. 125). Die Zeichnung wurde 1937 vor der Beschlagnahmung durch Theodor Musper gerettet, der ab 1930 verantwortlich für das »Graphische Sammlung Stuttgart« genannte Kupferstichkabinett im ehem. Kronprinzenpalais und von 1946 bis 1963 Direktor der Staatsgalerie war. Er nahm sie mit 47 weiteren in einem »Koffer« (so die mündlich überlieferte Legende) mit nach Hause. Später lagerte er sie zum Schutz vor der Bombardierung aus; 1947 wurden sie der Sammlung wohlbehalten vom »Tribunal Militaire du Quartier Général« zurückgegeben.

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