Venus und Amor auf dem Taubenwagen

Oskar Begas entstammte einer Künstlerfamilie: Sein Vater war der Maler Carl Joseph Begas (1794-1854), die Bildhauer Reinhold (1831-1911; vgl. Inv. Nr. C 2017/5757,42) und Carl (1845-1916) sowie der Maler Adalbert Begas (1836-1888) waren seine Brüder. Als Schüler von Eduard Bendemann (1811-1889) in Dresden und mit einem Stipendium von Herbst 1852 bis Sommer 1854 in Rom, betätigte sich Oskar Begas anschließend auf dem Gebiet der Historien- wie der Porträtmalerei und avancierte vor allem mit seinen Damenbildnissen zu einem der gefragtesten Modemaler der vornehmen Gesellschaft. Auch die 1878 entstandene Bleistiftzeichnung mit »Venus und Amor auf dem Taubenwagen« entspricht in ihrer leicht naiven, süßlichen Auffassung dem damaligen Zeitgeschmack. Das Blatt trägt unten eine eigenhändige Widmung des Künstlers: »Seinem geehrten Freunde Hermann Weiss«. Carl Jacob Hermann Weiß (1822-1897) war Vorsteher des königlichen Kupferstichkabinettes in Berlin und Verfasser der »Costümkunde. Handbuch der Geschichte der Tracht, des Baues und Geräthes vom XIV. Jahrhundert bis auf die Gegenwart«, die in 6 Bänden zwischen 1860 und 1872 bei Ebner & Seubert in Stuttgart erschienen ist.