Worum es geht
Ida Kerkovius greift mit dem 1912 entstandenen Gemälde »Bauernhof« in Livland ein Motiv aus ihrer baltischen Heimat auf. Ebendort hatte sie bereits im Kindesalter zu Zeichnen begonnen und dabei ähnliche Motive vorgefunden. Spätestens seit ihrem Aufenthalt in der Künstlerkolonie Dachau, wo sie 1903 erstmals Unterricht bei Adolf Hölzel nimmt, ist das Malen in der freien Natur ein integraler Bestandteil ihres künstlerischen Schaffens. Hölzel lehrt sie, die Landschaft zu »sehen« und die Naturformen anschließend in zweidimensionale Flächenformen umzuwandeln. Das in tonigen Farben mit expressivem Pinselduktus ausgeführte Gemälde »Bauernhof in Livland« ist vermutlich während eines Aufenthalts bei ihrer Familie auf Gut Saadsen im Sommer 1912 entstanden und zeigt deutlich Kerkovius´ Auseinandersetzung mit ihrem Lehrer Adolf Hölzel sowie weiteren Vorbildern des deutschen Expressionismus. Gemeinsam mit anderen Hölzel-Schülern hatte Kerkovius 1912 die Sonderbundausstellung in Köln besucht und dabei einen Überblick über das aktuelle Kunstgeschehen bekommen.
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