Worum es geht
In höchster Angst stellt sich eine Mutter schützend vor ihre Kinder und blickt über die Schulter zurück auf die Ursache der Gefahr. Ihre linke Hand hat sie wie in Abwehr oder einer flehenden Geste erhoben. Das prominente Kreuz an der Halskette kennzeichnet sie als »christliche Mutter«. Ihre beiden noch unmündigen Kinder verstecken sich Schutz suchend in ihrem Rock. Die nach rechts aufsteigende Diagonale verstärkt die Fluchtbewegung noch; kräftige breite Striche unterstreichen die Dramatik. Die Szene könnte zu Darstellungen der »Schrecken des Krieges« gehören. Adolf Uzarski war zwar 1919 Gründungsmitglied der progressiven Künstlervereinigung »Das junge Rheinland«. Doch hier appelliert er drastisch an tief sitzende Ängste, die Frauen und insbesondere Mütter bewegen sollen, konservativ zu wählen. Die Schuztbedürftigkeit der Gruppe richtet sich ebenso auch an Männer bzw. Väter. Das katholisch-konservative Zentrum (damals auch »christliche Volkspartei«) wurde mit 19,7% der Stimmen zweitstärkste Partei und stellte von den insgesamt 423 Abgeordneten 91, darunter 6 Frauen.
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