Worum es geht
Die großformatige Darstellung des Turmbaus zu Babel gehört zu dem ursprünglich elfteiligen Zyklus »Bilder aus der Vorgeschichte der Menschheit«, der alttestamentliche Szenen vom Sündenfall und der Vertreibung aus dem Paradies bis hin zur Zerstreuung der Menschheit nach der Babylonischen Sprachverwirrung umfasste. Urheber der monumentalen Serie ist der niederländische Maler Michel Coxcie. Aus Mecheln stammend, kam er wohl in Brüssel erstmals mit den Werken Raffaels und dem Stil der römischen Hochrenaissance in Kontakt, den er sich während eines Romaufenthaltes zwischen 1530 und 1539 völlig zu eigen machte. Aus dem Figurenrepertoire Raffaels, Michelangelos und ihres Umkreises entwickelte Coxcie eine typisch niederländische Abart der monumentalen römischen Dekorationskunst. Coxcies wandfüllende Zyklen waren bei den wichtigsten Auftraggebern der Epoche begehrt, so auch bei König Philipp II. von Spanien. Seine Riesenleinwände wurden wie Tapisserien zur Dekoration von Schlössern, Kirchen und Rathäusern eingesetzt. Die übrigen zehn Leinwände der Stuttgarter Folge sind im Zweiten Weltkrieg verbrannt. [CC]
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