Worum es geht
Das Modell für die »Frau in Blau« im Gemälde der Staatsgalerie (Inv. Nr. 2401) war eine lebensgroße Puppe, die sich Oskar Kokoschka mit den Zügen seiner großen Jugendliebe Alma Mahler anfertigen ließ - nicht nur als Ersatzgefährtin oder Fetisch, sondern vor allem als Muse für seine Malerei. Rund 160 gezeichnete Studien, darunter diese Federzeichnung sowie eine frühere Variante in grüner Kreide (Inv. Nr. C 1924/100), bereiteten das Bild vor. Gleichbleibendes Kennzeichen der Entwürfe ist die demonstrativ zur Schau gestellte Brustpartie, doch während die Lagernde in Zeichnungen noch als ganze Figur erscheint, ist sie im Gemälde ab der Hüfte abgeschnitten. Auch die offene Hand, die die Verführerin dort in Erwartung zeigt, liegt im Entwurf noch auf dem Körper. Das Gesicht selbst ist in der Ausführung wesentlich schmeichelhafter, in der Zeichnung präsentiert Kokoschka, entgegen dem Modell, dessen ganze Hässlichkeit und somit auch Verderbtheit.
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