Worum es geht
Raffaels wohl berühmtestes Gemälde erscheint in diesem Kupferstich in einem Zustand vor der Schrift unten. Auch tragen die Madonna und das Kind noch nicht die Heiligenscheine wie in der endgültigen Fassung (Inv. Nr. A 1938/8). Der vollendete Kupferstich wurde im Jahre 1816 von Rittner in Dresden verlegt. Johann Friedrich Wilhelm Müller hat anscheinend nie einen Abzug der fertigen Platte gesehen. Nachdem er zehn Jahre an diesem Kupferstich gearbeitet hatte, wurde er in die psychiatrische Anstalt von Pirna eingewiesen und starb wenig später. Fast alle Autoren des 19. Jh. waren sich darüber einig, dass Müllers Stich der beste nach der »Sixtinischen Madonna« sei. Der Kupferstecher Giuseppe Longhi widmete ihm in seinem Buch über die Kupferstichkunde, »La Calcographia«, 1830 einen längeren Beitrag und bedauerte den frühen Tod des Künstlers. Die Zeichnung zu Müllers Stich stammt von Apollonia Seydelmann, der Gattin des Crescentius Seydelmann, der die Zeichnung zu Christian Gottfried Schultzes Stich (Inv. Nr. A 1999/6972 [KK]) lieferte. Obgleich Apollonia Seydelmann die Vorzeichnung anfertigte (heute Wien, Albertina), studierte Müller selbst das Gemälde auch in Zeichnungen (vgl. Inv .Nr. C 1938/173-176, C 7054-7055).
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