Worum es geht

Beschreibung

Die Studie zeigt einen Mann in Untersicht, der mit kraftvoller Armbewegung zum Schlag mit dem Schwert ausholt. In gleicher raumausgreifender Gestik ist sein muskulöser linker Arm nach vorne genommen. Die konzentrierte Anspannung des Körpers zeichnet Giovanni Battista Benaschi mit dynamischer Konturierung sowie einer vehement und dicht schraffierten Körpermodellierung, die zum Teil mit mehreren Strichen Bewegung verdeutlicht. Mit weißer Kreide setzt er zudem einzelne Lichter. Schon im 18. Jh. bemerkte ein Biograph die Eigenwilligkeit von Benaschis Zeichnungen »con pochi segni per lo più di carbone su carte oscure, e con pochi lumi di lapis bianco prendeva dal naturale [...] disegni tutti belli [...] e massimamente del sotto in su« (B. DeDominici: Vite de'Pittori, Scultori ed Architetti napoletani, Neapel 1742-45, Bd. 3, S. 280). Wie die spätere Aufschrift links unten zeigt, wurden Benaschis Zeichnungen oft mit denen von Giovanni Lanfranco (1582-1647) verwechselt, dessen Stil er zuweilen nachahmte. In Benaschis 1676/77 entstandenen Gemälde mit dem »Hl. Michael im Kampf gegen Lucifer« in San Bonaventura sul Palatino in Rom erscheint - seitenverkehrt und in etwas abgewandelter Haltung - eine vergleichbare Figur (Vincenzo Pacelli und Piero Boccardo: Giovan Battista Beinaschi. Pittore barocco tra Roma e Napoli, Rom 2011, Nr. B.8), so dass anzunehmen ist, dass die Stuttgarter Zeichnung in den Entwurfsprozess dazu gehört.

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