Schwedisches Friedensmahl, in Nürnberg, den 25. Herbstmonat Anno 1649 (In: Johann Ludwig Gottfried, Historische Chronik, Band II, Frankfurt a. M. 1775, )

Worum es geht

Beschreibung

Festbankette gehörten zur Kultur der Friedensverhandlungen. Besonders aufwendig inszeniert war das von den schwedischen Gesandten veranstaltete „Friedensmahl" am 25. September 1649 im Nürnberger Rathaus. Joachim von Sandrart gab es in einem monumentalen Gruppenbild wieder (Museen der Stadt Nürnberg, Stadtmuseum Fembohaus). Der Nürnberger Friedensexekutionskongress von 1649 bis 1650 diente der Klärung von Fragen, die im Westfälischen Frieden offen geblieben waren. Über den Verlauf und die Ergebnisse wurde in Text und Bild ausführlich berichtet, sowohl in aktuellen Flugblättern als auch in ereignisnah erscheinenden Chroniken wie dem „Theatrum Europaeum" von 1652, in dem auch Sandrarts Gemälde als Radierung reproduziert wurde. Dargestellt sind mehrere Momente im Verlauf dieses Festmahls, an dem über 150 Personen beteiligt waren. Eine Taube, die in einem der Schaugerichte verborgen war, hat sich auf der Figur der "Concor­dia" auf dem Tisch niedergelassen, was als friedenskündendes Zeichen analog zur biblischen Taube ver­stan­den wurde. Gleich­zeitig wird der fünfte Gang des sechsgängigen Menüs aufgetragen. Am Kopf der Tafel sitzen die beiden Verhandlungsführer, links der schwedische Generalissimus, Pfalzgraf Carl Gustav, neben ihm Octavio Piccolomini, Leiter der kaiserlichen Delegation ( vgl. Inv. Nr. B 252,22; B 252,8). In Fenster hinten steht die Figur eines Löwen, der Wein an das Volk vor dem Rathaus spendete. Diese Radierung wurde noch 1775 in Johann Ludwig Gottfrieds „Historische Chronik", nachgedruckt (dieses Exemplar). [HMK] Friedensbilder in Europa. Verbundprojekt: „Übersetzungsleistungen von Diplomatie und Medien im vormodernen Friedensprozess. Europa 1450-1789." Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, 2009-2012.

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