Sawdust (a décollage for Wolf Vostell)

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Worum es geht

Beschreibung

Das zirkuläre Verfahrensprinzip Kaprows, wie es sich u.a. in den Happenings „Refills“ (vgl. Inv. Nr. AS 2008/8 ) oder „Round Trip“ (vgl. Inv. Nr. AS 2014/1030) manifestiert, kommt auch in „Sawdust“, einer dem Künstlerfreund Wolf Vostell gewidmeten „Activity“, zur Anwendung, in einer äußerst konsequenten Weise: Am 7. November 1970 wurden in einer Kölner Schreinerei von den Happening-Teilnehmern einzelne Holzbalken in Hunderten von Schnitten zu Sägemehl zerkleinert. Mit Leim vermischt wurde dieses in balkengroße Model gegossen, um nach der Trocknung als Balken von gleicher Form, doch mit ausgetauschter Substanz erneut zersägt zu werden. Kaprows künstlerische Recycling-Aktion, der es nicht um ein Produkt, sondern um den schieren Prozess (und die Reflektion darüber) ging, fand im Rahmen von „Happening & Fluxus“ - der ersten umfassenden Überblicksausstellung zu den Aktionskünsten - im Kölnischen Kunstverein 1970/71 statt. Hanns Sohm war maßgeblich an ihrer Realisierung beteiligt und hatte sie ausführlich dokumentiert. „Sawdust“ stellte Allan Kaprows ersten Happening-Auftritt in Europa dar; in Deutschland sollte er in den folgenden zehn Jahren noch ein Dutzend weiterer Happenings veranstalten. Die zweifarbige Offsetlithographie wurde als signiertes Künstlerplakat (hier: Expl. Nr. 107) im Kühn-Verlag, Aachen, herausgegeben. [WE]

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