Worum es geht

Beschreibung

Während Salomon, der Sohn Davids, links thront, kniet vor ihm die Königin von Saba in einem hermelinbesetzten Mantel, der eher überraschend im 16. Jh. wirkt. Sie ist an den Hof gekommen, um sich von der Weisheit Salomons zu überzeugen. Der Bildgegenstand war in der Renaissance Anlass für die pompöse Darstellung von höfischer Pracht und Zeremoniell, auch ist nicht auszuschließen, dass das Thema mit Geschenken zur Eheschließung verbunden war. In der Handelsmetropole Venedig war das Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen Anlass zur Inszenierung exotischer Bräuche und Gewänder. Als Bildthema war es in Venedig im 16. Jh. verbreitet, großformatige Varianten von Paolo Caliari, gen. Veronese (1528-1588) in Turin (Galleria Sabauda) und Jacopo Tintoretto (1518/19-1594) in Madrid (Museo nacional del Prado) sind überliefert. Hier sind es vor allem die Turbane, die die Historizität des Dargestellten unterstreichen, nicht aber zwischen dem Hof Salomons und dem Gefolge der Königin aus dem Süden betonen. Das Bild wurde seit dem 19. Jh. dem aus Kroatien stammenden und in Venedig tätigen Maler Andrea Medolla, gen. Schiavone, zugeschrieben. Laut dem Katalogisten der Sammlung Barbini-Breganze, aus der das Gemälde 1952 für die Königliche Galerie in Stuttgart erworben wurde, soll es aus der venezianischen Sammlung von Domenico Ruzzini stammen, in der es bereits in der Mitte des 17. Jahrhunderts verzeichnet ist.

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