Worum es geht
Zu Wilhelm Rudolphs umfangreichstem Werk gehört die künstlerische Auseinandersetzung mit der 1945 zerstörten Stadt Dresden. Zahlreiche Zeichnungen, Aquarelle und vor allem die umfassende Holzschnittmappe »Dresden 1945«, allerdings erst 1972 publiziert (Inv.Nr. A 1973/GL 2431), zeugen von seiner Beschäftigung mit den Kriegsfolgen. In der Nacht vom 13. auf den 14.2.1945 fielen die Bomben auf Dresden, 85 Prozent der Bausubstanz wurde zerstört. Bereits am Morgen danach begann Wilhelm Rudolph mit der zeichnerischen Dokumentation seiner Stadt: »Zum Trauern war keine Zeit; 1945 hat keiner getrauert; da ging es ums Überleben. Ich habe gezeichnet, ich habe wie besessen gezeichnet.« Das Einzigartige an den Darstellungen ist, dass sie einen Zustand der Stadt vor dem späteren Zerfall durch Frost, Schnee, Sturm und Regen sowie Einsturz und Sprengung zeigen, wie Rudolph um 1970 bemerkte: »Es war doch alles noch da, das ist doch das Unvorstellbare. Dresden stand doch noch. Die Feuerbrunst hatte den Sandstein der Häuser wie Skelette stehenlassen. Erst später wurde das weggesprengt; fiel das ein.«
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