Worum es geht

Beschreibung

In weiches Licht getaucht blickt der ältere Mann aus dem Bild. Er trägt ein schwarzes Gewand, dass sich kaum vom dunklen Hintergrund absetzt, nur ein feiner weicher Spitzenkragen rahmt das Gesicht. Seine Stirn wird sanft von einem gelblichen Licht erhellt, das schüttere Haupthaar und die feinen Barthaare sind mit lebendigem Pinselstrich charakterisiert, die Wangen rosig frisch. In den älteren Katalogen wird das Bild als Werk von Jan Lievens geführt (1607-1674), einem Zeitgenossen Rembrandts, der mit diesem gemeinsam in Leiden lernte. Anders als die freiere und malerisch wildere Manier Rembrandts hatte Lievens schnell einen eleganten und beruhigteren Stil entwickelt, der bei seinen Auftraggebern besonders gefragt war. Das Stuttgarter Bild steigert die warme Farbe des Inkarnats und die weich verriebenen Konturen in ein gelblich schimmerndes Kolorit, eine Tendenz, die sich u.a. bei deutschen Nachahmern der niederländischen Porträtisten wiederfindet. Heute gilt es als anonymes Werk, das womöglich um 1700 in Deutschland entstanden ist.

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