Père Lachaise

Die Bewegung von Masse im Raum, charakteristisch auch für Richard Serras Skulpturen, erfolgt hier durch die konvexe und konkave Krümmung am oberen und unteren Plattenrand, die in der Zweidimensionalität eine räumliche Sicht suggeriert. In der Monumentalität des Blattes selbst erkundet der Künstler die Grenzen drucktechnischer Möglichkeiten: Da Steine bei diesen Ausmaßen nicht mehr mithalten können, verwendete er zum Druck Aluminiumplatten. Dass die Wahl auf schwarze Druckfarbe fiel, ist bei Serra naturgemäß: »Man kann eine Fläche mit Schwarz bedecken, ohne metaphorische oder andere Missverständnisse hervorzurufen. [...] Schwarz ist eine Eigenart, keine Eigenschaft. Als Gewicht verstanden, ist Schwarz schwerer, schafft ein größeres Volumen und lässt sich in einem Feld auf die Fläche komprimieren. Es ist mit dem Schmieden vergleichbar« Mit seinen außergewöhnlichen Techniken der Bearbeitung erzeugt Serra eine Autonomie der graphischen Mittel, die Inhalte überflüssig macht. Titel wie »Père Lachaise« nehmen daher lediglich Bezug auf einen Ort, sind aber keine Inhaltsangaben.