Worum es geht

Beschreibung

Transkription: 21.12.21 Lieber Willy, Verzeih! (so wird meist mein Briefbeginn sein) - daß ich so lange schwieg. Ich gedachte u gedenke noch zu kommen und so zu sagen statt zu schreiben. Ich möchte natürlich Weihnacht hier verbringen u könnt mich nur entschließen vor Jahrschluß wegzugehen - willst Du nicht Kommen und mich dazu holen? Ich glaubte es aus dem Deinigen zu lesen daß du doch sehr gerne kämest und ärgere mich nicht unmittelbarer draufeingegangen zu sein - es war aber die Unbestimmtheit der ganzen Zeitlichkeit um die kommenden Tage (nicht Steiners). Aber Tuts Wunsch u Äusserung an diesen den sehr entbehrten Trubel zu haben, läßt mich nun Einladungen versenden, daß er zustande käm. Casca wird von Berlin da sein, mein Neffe wol auch. Siehst du Reinacher? Bring ihn mit, wenn er Lust hat. Vielleicht daß er Leicht gwollt, ich bin ihm zu schreiben schuldig längst, aber er wollte wieder kommen. Dank dir für Photos - ich möcht mich so im Sprung nicht drüber verbreiten - möcht das wirklich in Ruhe tun - Deine Produktivität ist nach wie vor erstaunlich (sag ich in mich hinein zur Mahnung). Zum l'Esprit nouveau meinen Glückwunsch. Ich habe da wir in Mappensachen in Correspondenz stehen, ein Cicerone hebt mit bei gepackt und meine Freude kundgetan daß L.E.N. solch Interesse nimmt an deiner Arbeit. Ich glaube die Formulierung en francais war besser als hier. [...] - ich habe das Heft als Sympathiekursgabe mitgeschickt so daß sie auch von meiner Existenz nun wissen. Es wird sich zeigen ob sie mich auch [...]; ich könnte mir ein weniger wol denken aus verschiedenen Gründen. Wenn Du kommst - so wirst du einen noch sehr ungeordneten Haushalt vorfinden - eine Tochter als Zentralsonne um die sich fast alles dreht - eine turbulente Tut sächsiche Stollen, mehr oder weniger gut funktionierende Öfen - ein Bauhaus in Ferien - Nichts Neues von mir - die Reihe ist nicht zu enden - Aber schreib noch wie und wann? Für heut mir dies und alles freundliche u fröhliche zum Fest - Gute Besserung den kranken Eltern u allseits Grüße Oskar Tut Karin Der Cicerone ein sehr vorläufiger Probedruck

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