Worum es geht
Über 30 Monotypien schafft Edgar Degas als Illustration zu den Kurzgeschichten seines Freundes Ludovic Halévys, die 1883 als „La Famille Cardinal“ publiziert werden. Die Geschichten handeln vom Leben der Familie Cardinal, deren Töchter Pauline und Virginie Balletttänzerinnen an der Pariser Oper sind. Die sogenannten „Ballettratten“ von Paris, minderjährige Tänzerinnen der Arbeiterklasse, sind für ihre sexuelle Freizügigkeit bekannt. Durch Liebesbeziehungen zu den Abonnenten der Oper, in der Regel ältere Männer aus höheren Schichten, erhoffen sich die Tänzerinnen, ihre finanzielle Lage zu verbessern und durch eine Heirat sozial aufzusteigen. Obwohl die satirischen Geschichten Halévys in der Enzyklopädie von Larousse 1873 als moralisch höchst zweifelhaft und ungesund bezeichnet werden, sind sie ein Publikumserfolg. Degas, der die Welt hinter den Kulissen mit Halévy seit 1871 selbst häufig frequentierte, zeigt hier, wie Pauline und Virginie von einer Gruppe Abonnenten umworben werden. Vgl. auch die Ausführungen zu den Inventarnummern D 1961/145,1b | D 1961/145,2 | D 1961/145,3 | D 1961/145,4 | D 1961/145,5.
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