Worum es geht
In seinen Zeichnungen gibt Henri Matisse der Linie den Vorrang. Desgleichen treten gegenständliche wie räumliche Beziehungen in den Hintergrund, ja der Raum existiert zum Teil nicht mehr. Um 1914, in einer Phase des Experimentierens entstanden, ist der Kopf des Mädchens auf wenige Linien reduziert, die arabeskenartig die Gesichtszüge umfangen. Aus der absoluten Reduktion entsteht jedoch eine bemerkenswerte Monumentalität des Kopfes. Kaum als Porträt zu bezeichnen, strahlt das Gesicht dennoch ein hohes Maß an Individualität aus. Matisse gilt neben André Derain als Hauptvertreter des Fauvismus. Wenige, reine Farben, große homogene Flächen und eine Linearisierung der Bildelemente bestimmten sein malerisches Werk und führten in den 1940er Jahren auch zu Scherenschnitten (»gouaches découpées«).
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