Worum es geht
Seele, selbst Sohn eines Korporals, war Spezialist für militärische Themen. Im Anschluss an seine Ausbildung an der Hohen Carlsschule in Stuttgart, wo Joseph Anton Koch sein Mitschüler war, lernte er um 1794 in Paris die Arbeiten der führenden französischen Historienmaler kennen. Bei Antoine-Jean Gros und Charles Thévenin Augereau Beson sah er Schilderungen von Kampfhandlungen auf einer Brücke, die ihn zu seinem Schlachtengemälde inspirierten. Die Ansiedlung auf einer ruinösen Brücke über einer tiefen Schlucht lässt den Ausgang des Kampfgeschehens fast zweitranig erscheinen: Alle Kriegsgegner sind gleichermaßen vom Sturz in den Abgrund bedroht. Was heute als Sinnbild der durch die napoleonischen Feldzüge geprägten Umbruchszeit um 1800 gedeutet werden kann, verstand Seele selbst womöglich als Zeugnis bedingungslosen militärischen Gehorsams, der durch die Gefährlichkeit und erschreckende Weite des Schauplatzes ins Erhabene gesteigert wird.
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