Worum es geht

Beschreibung

Die Zeichnung steht in Zusammenhang mit zwei Versionen des Themas »Joseph und die Frau des Potiphar«, die wohl um 1680/90 entstanden sind (beides jedoch Halbfigurenbilder; Privatbesitz; Fossombrone 2021, Nr. P. 7 und Abb. 1). Vor allem die Abwehrhaltung von Joseph, der sich den Avancen der Frau des Obersten der Leibwache des Pharaos, Potiphar, in dessen Diensten Joseph stand, entziehen will, ist verwandt. Das Blatt stammt nicht - wie der größte Teil der übrigen von Giuseppe Diamantini im Stuttgarter Bestand - aus der Sammlung des genuesischen Grafen Jacopo Durazzo (1717-1794), sondern kam auf andere Weise schon vor 1863 ins Museum, da es von Ludwig Weisser in seinem ersten Bestandskatalog des Königlichen Kupferstichkabinetts genannt wird (Bü. 220): »Diamantini; sehr manierist. Wächter bemerkt: ›Joseph scheint im Abgehen eine Arie abzusingen‹«. Mit »Wächter« meinte Weisser den Maler Eberhard Wächter (1762-1852), der nach 1810 von König Friedrich I. als erster Inspektor des »Königlichen Cabinetts der Kupferstiche und Handzeichnungen« eingesetzt wurde und 1817 den »Catalogue des dessins de S. M. le Roi« verfasst hatte; dieser verbrannte 1944 mit den übrigen Inventarbüchern der Graphischen Sammlung der Staatsgalerie. Wächter, der den Posten nur zum Broterwerb angenommen hatte, bezeichnete sich 1814 als »Königl: ober-Hof Kupferstich-Zusammenleger« und hat - den wenigen Zitaten von Weisser zufolge - seine Arbeit nicht sonderlich ernst genommen (Brief an Karl Friedrich Freiherr von Uexküll-Gyllenband, 1814; Paul Köster: Eberhard Wächter (1762‒1852). Ein Maler des deutschen Klassizismus, Bonn 1968, S. 128, 222 Brief Nr. 64).

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