Worum es geht

Beschreibung

Das Blatt stellt den zweiten Entwurf für ein nie ausgeführtes, wohl lebensgroßes Wandbild dar. »Unser [Philipp Otto] R[unge] war 1799 noch nicht zwey Monate als Kunstjünger in Kopenhagen, als er den kühnen Vorsatz einer componirten Darstellung seiner Eltern, Geschwister u. s. w. faßte, um solche auf die große Wand des Saals in dem neuen Hause seines Bruders Jacob in Wolgast zu mahlen« (Runge, 1840, S. 363-64). Runge hatte die Komposition zunächst als Interieur konzipiert (verschollen), der Stuttgarter Entwurf zeigt das Ereignis nun im Garten der Familie. Mit effektvoll gesetzten Pinselstrichen erprobt Runge hier die Lichtverteilung für das geplante Wandgemälde. Durch Staffelung der einzelnen Figurengruppen in die Tiefe des Bildraumes löst er die Wand gleichsam in eine Öffnung zum Garten auf. Die Figuren wirken in diesem Stadium des Entwurfes noch etwas steif, doch erzielt der Künstler durch die Spontaneität des Farbauftrags bereits eine individuelle Charakterisierung jedes Familienmitgliedes, welche in der dritten Fassung (Kunsthalle Hamburg) weiter ausgearbeitet wurde. Die Skizze belegt, dass Runge bereits als junger Künstler über ein besonderes Talent zur plastischen Darstellung vielfiguriger Szenen verfügte

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